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Tuberkulose bei Wildtieren im Wartburgkreis festgestellt – Monitoring gestartet
Das Landratsamt Wartburgkreis informiert

Im Wartburgkreis wurde bei mehreren Wildtieren der Erreger Mycobacterium bovis, auch als Rindertuberkulose bekannt, nachgewiesen.
Tuberkulose ist eine ansteckende Erkrankung, die durch Bakterien verursacht wird und sowohl vom Menschen auf Tiere als auch umgekehrt übertragen werden kann.
Der erste bestätigte Fall trat am 29. Mai 2025 bei einem Wildschwein im Raum Dermbach auf. Inzwischen wurde der Erreger bei zwei weiteren
Wildschweinen sowie einem Fuchs im gleichen Gebiet festgestellt. Um die Verbreitung dieses Erregers besser zu verstehen, wurde in enger Abstimmung
mit dem Thüringer Ministerium und dem Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz ein verpflichtendes Wildtiermonitoring ins Leben gerufen.
Dieses Monitoring ist zunächst bis Ende 2025 befristet und betrifft ausgewählte Jagdgebiete in den Regionen Dermbach und Vacha.
Im Rahmen dieser Maßnahme müssen alle in den betroffenen Gebieten erlegten Wildtiere auf Tuberkulose untersucht werden. Ziel des Monitorings ist es,
systematisch Daten zum Vorkommen von Mycobacterium bovis zu sammeln – sowohl in Bezug auf betroffene Tierarten als auch auf die geographische Ausbreitung im Wildbestand.
Für Jägerinnen und Jäger bedeutet das Monitoring eine besondere Verantwortung. Grundsätzlich sind sie als sogenannte „kundige Personen“ bereits verpflichtet,
Wild vor und nach dem Erlegen sorgfältig zu begutachten. Bei Auffälligkeiten, die auf eine mögliche Erkrankung hindeuten, ist in jedem Fall eine amtliche Untersuchung
erforderlich, bevor das Fleisch in den Verkehr gebracht oder verzehrt werden darf.
Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Wartburgkreises empfiehlt darüber hinaus, Wildfleisch aus den betroffenen Jagdbezirken erst nach
Vorlage eines negativen Untersuchungsergebnisses zu verzehren. Für Spaziergänger oder andere Waldbesucher besteht laut aktueller Einschätzung keine
erhöhte Gefahr. Auch beim vollständigen Durcherhitzen des Wildfleisches ist nach aktuellem Kenntnisstand keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten.
Die genaue Ursache, wie der Erreger in die Wildtierpopulation gelangte, ist derzeit noch unklar. In die Untersuchungen einbezogen wird auch ein
möglicher Zusammenhang mit zwei Rindertuberkulose-Fällen in landwirtschaftlichen Betrieben im südlichen Wartburgkreis.
Weitere Informationen, insbesondere für Jagdausübungsberechtigte, stellt der Landesjagdverband Thüringen auf seiner Website bereit:
https://ljv-thueringen.de/tuberkulose-bei-wildtieren-in-der-rhoen